Ernährung

Ich habe mich viele Jahre lang intensiv mit Ernährung und Kochen beschäftigt.

Und meine Gesundheit und die meine Familie dadurch massiv verbessert.

Meine wichtigsten Grundsätze:

Selber kochen! Und soweit wie möglich auf alles verzichten, was mit einer Liste von Inhaltsstoffen verkauft wird.

Genuss! Genuss! Genuss! Essen soll lecker sein und glücklich machen. Lecker und gesund sind kein Widerspruch!!

Soviel Gemüse wie möglich. So viel Abwechselung wie möglich.

Kein Zucker (soweit wie möglich). Wir versuchen, gesundere Alternativen für die Süße im Leben zu finden.

Kein Gluten. Oder zum allermindesten: kein Weizen. Es ist erschreckend, wie viele Menschen heutzutage in der einen oder anderen Art empfindlich auf Gluten reagieren. In meiner Erfahrung profitiert JEDER davon, kein Gluten zu sich zu nehmen. auch wenn keine extremen Symptome wie Zöliakie und Unverträglichkeit vorliegen.

Auf Kuhmilchprodukte verzichten. Schafs- oder Ziegenmilch wird oft besser vertragen. Von Soya- oder Getreidemilch rate ich ab.

Fleisch und Fisch in kleinen Mengen essen - und NIE aus Käfighaltung.

Mehr gute Fette essen und weniger Kohlenhydrate. Den Blutzucker so weit wie möglich stabil halten. Das ist vor Allem bei vielen psychischen Problemen extrem wichtig.

Möglichst wenige Mahlzeiten, keine Snacks zwischendurch. Vor Allem nicht solche, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben.

Genug essen bei den Mahlzeiten. Sich nicht vollstopfen - aber dem Körper satt & genug signalisieren.

Nur dann essen, wenn der Körper ruhig und entspannt ist. Der Magen und der Darm können in einem Stress-Modus nicht richtig verdauen. Wenn der Tagesablauf das nicht zulässt, sollte das Essen leicht sein - ein Smoothie (der nicht ein Fruchtpüree ist), eine Suppe oder eine Avocado.

Lebendiges Essen essen. Pflücken sie ein Bisschen Löwenzahn und ein paar Gänseblümchen und streuen Sie das über Ihr Essen. Pflanzen Sie ein paar Kräuter auf Ihrem Balkon. Je kürzer der Weg von der Erde zum Mund ist, desto mehr Lebenskraft gibt uns das Grünzeug.

Die meisten Öle vertragen keine hohen Temperaturen. Olivenöl sollte nicht über 180 Grad erhitzt werden. Das heißt: es ist wunderbar, um Gemüse darin anzuschwenken, aber nicht geeignet Fleisch damit scharf anzubraten. Dazu eignet sich Kokosöl (auch desodoriertes, das nicht mehr nach Kokos riecht und schmeckt) oder Butterschmalz/Ghee. Oder auch ein BIO Schmalz, das Tier sollte .nicht mit Getreide gefüttert worden sein.

Grüne Smoothies sind eine wunderbare Möglichkeit, eine große Menge Blattgemüse und Chlorophyll zu sich zu nehmen. Bitte nicht zuviel oder zu süßes Obst verwenden, sonst freuen sich die falschen Darmbakterien. Gerne eine ganze oder halbe Avocado dazugeben, damit der Smoothie auch sättigt.

Knochenbrühe ist besser als Nahrungsergänzungsmittel, um den Körper mit Mineralien und Aminosäuren zu versorgen. Knochenbrühe hilft, eine angegriffene Darmschleimhaut zu reparieren.

Was haben Essen und Psychotherapie miteinander zu tun? Ist das nicht zweierlei?

Das falsche, also in der Regel wenig artgerechte und mehr oder weniger ungesunde Essen, das 90% eines normalen Supermarkts füllt (und immer noch weit mehr als 50% eines BioMarkts…) führt zu einer deutlichen Zunahme vieler chronischer Krankheiten.

Besseres Essen ist also oft eine ideale begleitende Maßnahme bei z.B. Diabetes, Magen-Darm-Krankheiten, Hashimoto’s, Allergien, etc.

Überraschender ist vielleicht, dass auch viele psychische Störungen extrem von einer Ernährungsumstellung profitieren können: Angst-Störungen, Konzentrationstörungen (ADHS etc.), Depressionen (siehe dazu bitte auch den Disclaimer!), Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen. Dietrich Klinghardt hat einmal - sinngemäß - gesagt, dass die meisten psychischen Störungen vermutlich organische Ursachen haben - und die körperlichen Krankheiten eher psychisch bedingt sind. Zumindest als Tendenz würde ich das aus meiner Erfahrung bestätigen. Es lohnt sich jedenfalls, in diese Richtung und etwas quer zu denken.

Besonders wenn sich die psychische Erkrankung oder Befindlichkeitsstörung bisher Therapie-resistent gezeigt hat. Wenn das drüber Reden also nicht hilft.

Wenn der Körper zum Beispiel kein Gluten verträgt (und das kann oft auch ohne nachweisbare Zöliakie der Fall sein), ist Gluten-haltiges Essen ein permanenter Stressor - und nicht nur der Darm, auch die Psyche sind entsprechend gereizt.

Unser Haushalt ist deutlich friedlicher geworden, seit wir alle kein Gluten und keinen Zucker mehr zu uns nehmen. Das Weglassen verschiedener mehr oder weniger unverträglicher Nahrungsmittel führt oft zu einer deutlichen Entlastung auch und vor Allem der Psyche. Auch die Schulmedizin weiß z.B., dass eine überlastete Leber mit schlechter Laune einhergeht. Eine entlastete Leber lässt uns deutlich optimistischer auf’s Leben schauen - auch wenn sich da im Außen gar nichts verändert hat. Ein immer wieder eindrucksvoller Unterschied im Leben meiner Klienten.

Aus diesem Stress-Abbau auf einer körperlichen Ebene ergibt sich dann oft ein neuer Spielraum, um mit den psychischen Themen oder Problemen neu, anders und kreativer umzugehen.

Umgekehrt ist es aber auch so, dass gerade frühkindliche Traumata - und das kann schon eine zu frühe Trennung von der Mutter sein - ein Echo finden können in Schwierigkeiten des Verdauungs- und Immunsystems. Dass der Körper also den frühen psychischen Schmerz in ein Bauch-Aua Symptom übersetzt, ganz besonders dann, wenn das traumatisierende Ereignis in einer vor-sprachlichen Phase stattgefunden hat. (Mehr dazu bei Bessel van der Kolk: Verkörperter Schrecken: Traumaspuren in Gehirn, Geist und Körper) Wenn wir dann die alte Erfahrung, zum Beispiel mit einer Familienaufstellung, wieder erlebbar und begreifbar machen, wenn der alte Schmerz jetzt endlich von einem ausgebildeten präfrontalen Cortex verarbeitet und verstanden werden kann - dann können sich oft auch die körperlichen Symptome leichter verabschieden.

Aus diesen Überlegungen und Erfahrungen heraus arbeite ich gerne parallel und synergistisch an Verdauungsstörungen der körperlichen und seelischen Art.

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